Die Wissenschaft dahinter: Warum Olivenöl nicht zum Frittieren verwendet wird

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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. Juli 2022
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Olivenöl, das aus der Frucht des Olivenbaums gewonnen wird, ist seit Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil der mediterranen Küche. Es ist bekannt für seine gesundheitlichen Vorteile, seinen reichen Geschmack und seine Vielseitigkeit beim Kochen. Olivenöl wird oft als gesunde Alternative zu anderen pflanzlichen Ölen angesehen, wenn es um das Braten von Lebensmitteln geht. Allerdings gibt es eine weit verbreitete Meinung, dass Olivenöl nicht zum Frittieren verwendet werden sollte. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesem Thema befassen und die Gründe dafür erklären.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Olivenöl einen relativ niedrigen Rauchpunkt hat. Der Rauchpunkt ist die Temperatur, bei der ein Öl beginnt, Rauch zu erzeugen und sich zu zersetzen. Olivenöl hat in der Regel einen Rauchpunkt zwischen 375 und 405 Grad Fahrenheit (190-207 Grad Celsius). Im Vergleich dazu haben raffinierte Pflanzenöle wie Sojaöl oder Rapsöl einen höheren Rauchpunkt von etwa 450 Grad Fahrenheit (232 Grad Celsius) oder höher.

Beim Frittieren werden Lebensmittel in heißem Öl gekocht, wodurch eine knusprige Textur und ein einzigartiger Geschmack entstehen. Da Olivenöl einen niedrigeren Rauchpunkt hat, besteht die Gefahr, dass es beim Frittieren überhitzt wird und sich zersetzt. Wenn das Öl den Rauchpunkt erreicht, können giftige Dämpfe und freie Radikale entstehen, die gesundheitsschädlich sein können. Diese Dämpfe und freien Radikale können nicht nur den Geschmack der Lebensmittel beeinträchtigen, sondern auch potenziell schädliche Auswirkungen auf den Körper haben.

Ein weiterer Grund, warum Olivenöl nicht zum Frittieren verwendet werden sollte, ist sein hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Olivenöl ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, die als gesunde Fette angesehen werden. Allerdings sind ungesättigte Fettsäuren empfindlicher gegenüber Hitze und Oxidation als gesättigte Fettsäuren. Beim Frittieren in heißem Öl können sich diese ungesättigten Fettsäuren schneller zersetzen und freie Radikale bilden. Dies kann nicht nur den Geschmack der Lebensmittel beeinflussen, sondern auch zur Bildung von schädlichen Substanzen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Olivenöle gleich sind. Es gibt verschiedene Arten von Olivenöl, darunter extra natives Olivenöl, natives Olivenöl und raffiniertes Olivenöl. Extra natives Olivenöl, das aus der ersten Pressung der Oliven gewonnen wird, hat den höchsten Gehalt an gesunden Fettsäuren und Antioxidantien. Es hat auch den niedrigsten Rauchpunkt und sollte daher nicht zum Frittieren verwendet werden. Natives Olivenöl hat einen etwas höheren Rauchpunkt und kann in geringen Mengen zum Frittieren verwendet werden. Raffiniertes Olivenöl hat den höchsten Rauchpunkt und kann sicherer zum Frittieren verwendet werden. Es ist jedoch wichtig, das Etikett zu lesen und sicherzustellen, dass das Öl für hohe Temperaturen geeignet ist.

Stattdessen empfiehlt es sich, beim Frittieren auf Öle mit einem höheren Rauchpunkt zurückzugreifen, wie zum Beispiel raffiniertes Pflanzenöl, Rapsöl oder Erdnussöl. Diese Öle haben einen höheren Rauchpunkt und sind daher besser geeignet, hohe Temperaturen beim Frittieren zu bewältigen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Olivenöl aufgrund seines niedrigen Rauchpunkts und seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren nicht zum Frittieren verwendet werden sollte. Das Überhitzen von Olivenöl kann gesundheitsschädliche Dämpfe und freie Radikale freisetzen, die den Geschmack der Lebensmittel beeinträchtigen und potenziell schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können. Es ist ratsam, auf Öle mit einem höheren Rauchpunkt zurückzugreifen, um das Frittieren sicher und gesund zu gestalten.

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